Foss State Park

Heute Samstag, 07. August steht wieder einmal ein Ausflug auf dem Programm. Ziel wird der Foss State Park sein, etwa 80 Meilen nordwestlich von Fort Sill. Wir fahren Überland und sehen viele interessante Sachen. Viele Ortschaften sehen aus wie in den Wild-West-Filmen. Um viele Häuser stehen alte Autos, Maschinen und Traktoren, die schon Jahrzehnte nicht mehr im Betrieb sind. Die Rasen um die Häuser sind überall fein säuberlich gemäht, sogar um den alten Schrott herum.

Die Felder werden von riesigen Traktoren bewirtschaftet, es hat auch einige Hektaren Land. Dort wo Wasser fliesst (wenn es fliesst), hat es interessante Formationen im Boden gegeben. Der Kontrast zwischen den grünen Feldern und dem roten ausgewaschenen Gestein ist faszinierend.

Die Strassen sind gut ausgebaut, manchmal 4-spurig, doch meistens führen sie meilenweit gerade aus. Wir durchfahren zwei „Präsidenten-Orte“, nämlich Roosevelt und Clinton. Im zweiten kaufen wir Wassermelonen (das heisst Lukas hat sie gekauft und wir bezahlt) und essen im Pizza-Hut unser Mittagessen.

Am Nachmittag erreichen wir den Park. Das Wandern im hohen Gras macht uns nicht gerade an, weshalb wir den Strand aufsuchen und baden. Das Wasser ist enorm warm. Nur die Leute hier sind etwas komische Typen.

Auf der Rückfahrt kaufen wir ein Frappucino und gehen noch schnell in den Walmart an der Rogers Lane. Und wenn ich bisher geglaubt habe, der Walmart im Stadtzentrum sei gross, dann habe ich mich geirrt. Dieser Walmart ist einfach riesengross. Und wir sind so klein und finden nichts, weder den Sonnenschirm noch eine grosse Decke. Nach einer Stunde kehren wir zum Auto zurück und gehen nach Hause.

Sunday, August 8

Ein Sonntagmorgen mit bösem Erwachen - das heisst Erwachen müsen wir nicht gross, denn Sarah und Lukas machten die ganze Nacht Ramba-Zamba, so dass wir alle müde sind.

Am Nachmittag fahren wir erneut zum Lake Elmer Thomas und geniessen den Sandstrand. Das Nachtessen bei Currans – wiederum hervorragend zubereitet – ist ein gemütlicher Abend in einer gesellschaftlichen Runde. Wir sind die einzigen Gäste, alle andern sind irgendwo in den Ferien oder am Reisen. Es gab übrigens „meat loaf“ mit allerhand Beilagen (nein, nicht der Sänger, sondern Hackbraten).

Somit geht meine lockere Zeit zu Ende und ich bereite mich auf strengere Tage vor. Die Berichte über mein Training sind im Kapitel „Training“ zu lesen, hier geht es weiter mit Leben, Erleben und Überleben in Fort Sill.

Wochenstart

Am Montagmorgen besuchen Daniela mit Lukas und Sarah die Playgroup. Langsam aber sicher können wir sogar bei den Liedern mitsingen. Am Nachmittag steht dann die Registrierung von Sarah an, was mit Erfolg abgeschlossen ist. Nun hat auch sie eine ID.

Auch der Playground am Schatten ist ein guter Ort, um sich aufzuhalten. Der Safari-Jeep, den man schütteln kann, ist die Attraktion. Da muss auch Mama Platz nehmen, und Lukas simuliert die Fahrt auf der Gravel Road.

Und noch etwas: der Sommer scheint sich auch hier langsam dem Ende zu zuneigen. Für nächste Woche ist ein Temperatursturz von über 10 Grad auf nur noch 32°C angesagt. Na dann, wir werden die Winterklamotten langsam bereit machen…

Mer send met em Velo do...

Ich fahre vom Appartement zur ISD beziehungsweise in die Unterrichtsräume mit dem Velo. Das hat den Vorteil, dass ich unheimlich flexibel bin und die Familie das Auto benutzen kann. Dass man hier auf dem Waffenplatz Fahrrad fährt, das haben die Leute noch nicht viel gesehen, weshalb auch die Blicke dementsprechend auf mich gerichtet sind.

Culture Connection and Waiting Families Meeting

Ein monatlicher Anlass findet am Mittwoch statt, nämlich ein Austausch unter Leuten, die sich im Ausland befinden und Familienmitgliedern, dessen Männer oder Frauen im Ausland im Einsatz sind. Zudem wird von einer Frau Kanada vorgestellt und es gibt Kaffee und Kuchen, was Lukas sehr zu schätzen weiss.

Hospitality Day

Das Mittagessen bei Pizza und Dessert am Mittwoch steht ganz im Zeichen des Hospitality-Day an der ISD. Und wenn gestern Lukas noch weinte im Swimming Pool, weil er vom „Bangladesh“ (weil wir die Namen noch nicht aussprechen können, reden wir uns mit den Ländernamen an) Angst hatte, sieht dies heute schon ganz anders aus. Unsere Kameraden aus Saudi Arabien und Aegypten verpassen infolge Ramadan das Essen.

Lawton Rangers 72nd Annual Rodeo

Um es in den Worten von Lukas auszudrücken: „Rössli, Maa, plumps.“ Nach dem wöchentlichen BBQ im Hotel fahren wir zur L.O. Ranch Arena, um den Start der vier Tage dauernden Veranstaltung anzuschauen. Rodeo sind hier in der Umgebung sehr populär und eine Art Nationalsport in der höheren Risikoklasse.

Zu Beginn wird der verstorbene Präsident geehrt. Bei Livegesang und dem Einzug der amerikanischen Fahne wird stramm gestanden und die Hand auf die Brust gelegt. Eindrücklich. Dann folgt Kanonengedonner aus einer Erst-Weltkriegkanone, bevor die erste Runde startet.

Bei verschiedenen Disziplinen messen sich die Rangers. Beim Reiten eines wilden Pferdes müssen die Rangers mindestens 8 Sekunden im Sattel bleiben. Beim Kälberfangen mit Lasso und ohne Lasso ab Pferd geht es darum, möglichst schnell das Kalb auf den Rücken zu legen.

Dann dürfen alle Kinder in die Arena, und das Kalberfangen geht zu Fuss weiter. Höhepunkt ist das Bull-Riding, wo wiederum alle eine Wertung erhalten, die mehr als 8 Sekunden auf dem Stier sitzen.

Es ist erstaunlich, wie wenig Verletzte es dabei gibt. Nur einer konnte nicht mehr alleine vom Feld laufen. Und die Rangers sitzen lediglich in Jeans, Hemd und Hut auf dem Pferd. Uns hat der Abend gefallen, und unsere Jungmannschaft machte gut mit!