Fall is fallen in

 

Der Herbst ist nun auch in Oklahoma angekommen. Waren anfangs und Mitte September die Temperaturen noch zwischen 30 und 35 Grad Celsius, sind sie nun zwischen 25 und 30 Grad. Die Nächte sind kühl und am Morgen sind jeweils der Rasen und der Velosattel nass. A propos Velo: seit der Grossreparatur mit Bruno sind beide Velos immer 100% einsatzfähig. Bruno, da haben wir ganze Arbeit geleistet!

 

 

 

On the tree
On the tree

Lukas – Singen mit Papa

 

Lukas hat nun definitiv das Singen entdeckt. Beim Schlaflied singt er „I g’höre es Glöggli“, dann lächelt er süffisant. Wenn man singt: „Det äne am Bärgli, wos s’ganz Johr nie -“ dann singt er: „neit“. Wir: „Wo de Chemifäger mit em -“, er: „Ofebäse“, wir: „esch id -“, er: „Mählsuppe gheit“. In der Spielgruppe werden am Schluss Lieder gesungen, welche die Kinder wählen dürfen. Lukas steht dann immer auf und sagt „Bumblebee“.

 

 

 

Turn, turn, turn
Turn, turn, turn

Sarah – drehen nach rechts

 

Sarah wächst und wächst und wächst. Sie reagiert sehr stark auf Lukas. Da kann sie unzufrieden sein und weinen, die Eltern wissen nicht mehr, was sie tun sollen. Dann kommt Lukas und alles ist gut. Tja, Kinder eben. Sie ist ein Wonneproppen und kann strahlen wie ein Maikäfer. Seit einer Woche, also seitdem sie 8 Wochen alt ist, dreht sie vom Rücken auf die Seite. Zudecken mit einer Decke geht nicht, denn diese strampelt sie in Kürze von sich weg. Und im Babysitter will sie – genau wie ihr Bruder – dass man möglichst fest schaukelt, so dass es sie hin und her schüttelt.

 

 

 

Brother and sister
Brother and sister

Und die Eltern …

 

… sind natürlich um das Wohl der Kinder besorgt. Papa studiert fleissig, so dass er keinen Samstagmorgen mit Nachtest verbringen muss, und Mama organisiert Links und Rechts, was es alles zu tun gibt. Über das erste Oktoberwochenende ging Papa mit der ISD für drei Tage nach Oklahoma City, um Field Studies zu betreiben. Und Mama verbrachte das Wochenende mit den Kindern am Garage Sale und bei den Indianern.

 

 

 

Auch Panzer durften nicht fehlen
Auch Panzer durften nicht fehlen

International Festival

 

Das letzte Septemberwochenende stand im Zeichen des International Festival in Lawton. Wir besuchten das Festival natürlich auch, mit Schweizer T-Shirt, wie es sich gehört. Dabei sahen wir Tänze, Musik und viele Leute. International waren vor allem die deutschen Essstände mit Wurst. Das Festival fand im „Elmer Park“ statt, in dem wir zum ersten Mal waren. Dieser Park in Lawton ist sehr gross und beherbergt zudem ein Museum und das „Visitors Center“.

 

 

 

Garage or Backyard Sale
Garage or Backyard Sale

Garage Sale

 

Auf dem grossen Parkplatz beim „Welcome Center“ fand er statt, der gross angekündigte Fort Sill Garage Sale… die Verkaufsplätze, welche man im Vorverkauf erwerben konnte, waren ausverkauft! Jeder der nicht selber verkaufte, schien als Besucher anwesend zu sein: Die Parkplatzeinweiser hatten alle Hände voll zu tun und die Massen „wälzten“ sich durch die Stände. Kaufen konnte man alles von Secondhand Kleidern, über Spielzeug und Möbel bis hin zu Autoersatzteilen… Alles was zu Hause nicht mehr gebraucht wurde, versuchte man an den Mann/die Frau zu bringen. Diverse Ess-Ständen, welche von Sportvereinen oder Schulklassen betrieben wurden, sorgten für das leibliche Wohl.

 

 

 

Comanche Nation Fair

 

Am jährlich stattfindenden Anlass treffen sich die nordamerikanischen „Nativ American Tribes“ zum grössten Volksfest der Comanche Nation, welche in Lawton ansässig ist.

 

Moderne Indianer
Moderne Indianer

Am Samstag waren wir an der Parade anwesend, an welcher wir wenige Teilnehmer in farbenprächtiger, traditioneller Bekleidung auf Indianerponies, aber auch Oldtimerautos und Motorräder bewundern konnten. Meine eher romantisch gefärbte Indianer-Phantasien (Federica de Cesco sei dank!) wurden herb enttäuscht: Trainingsanzüge und Autos verdrängten das traditionelle Bild vom Indianer!

Traditionelle Indianer
Traditionelle Indianer

Neben der Parade, wurde Rodeo, eine Autoshow, ein Skatboardcontest und natürlich ein Pow-wow geboten. Die Musik, der Gesang und die Tänze liessen eine leise Ahnung von vergangenen Zeiten aufkommen.

 

 

 

Oklahoma City

 

Oklahoma City bietet einiges. Sehr eindrücklich und tragisch ist das „Oklahoma City National Memorial and Museum“, welches an die 168 Terroropfer vom 19. April 1995 erinnert. Um 09:02 a.m. explodierte die selbst gebastelte Bombe von Timothey Mc Veight in einem Lastwagen vor dem Murrah Federal Building, in welchem auch eine Kinderkrippe untergebracht war. Diese Tat eines verrückten Mannes, der nicht einverstanden war mit den Gesetzen und Steuern in den USA, veränderte Oklahoma City für immer. Wie die Bevölkerung, Angehörige und Nachkommen mit dem Geschehenen umgehen, ist in diesem Memorial sehr eindrücklich dargestellt. Selbst wenn man keine direkte Beziehung zu diesem Ereignis hat, stimmt es einen nachdenklich. Und wenn man dann vor dem „Place of empty Chairs“ steht oder die Fotogalerie und die Gegenstände der Opfer sieht – und im speziellen der 19 getöteten Kinder - drückt es einem die Tränen in die Augen. Unter dem „Survivor Tree“, welcher die Explosion und den Brand überlebte, berichten „Ranger“ vom Ereignis. Mehr Informationen unter

www.oklahomacitynationalmemorial.org.

Auch das Oklahoma State Capitol ist ein Besuch wert. Speziell sind die Bohrtürme um das Capitol herum. Aber es wurde tatsächlich Öl gefunden und kleine Mengen gefördert. Wir besuchten weiter das Oklahoma History Museum, in welchem ich vor allem im Teil „Music History“ hängen blieb. Ich glaube, dass mir die typische Western- und Countrymusik bis zum Schluss meines Aufenthaltes richtig gut gefallen wird. Das „National Cowboy and Western Heritage Museum“ zeigt sehr viele Kunstwerke indianischer Art. Zudem werden Traditionen wie das Rodeo erklärt. Es wurde zudem ein typisches Westerndorf, wie man es aus den Filmen kenn, nachgebaut. Natürlich durfte ein Besuch in einer Shopping Mall nicht fehlen. Drop off Point war die „Penn Square Mall“. Für Frauen und Männer mit guter Kreditkartendeckung sei dieser Link empfohlen: http://www.simon.com/mall/default.aspx?id=811

Gegessen haben wir in so genannten „All you can eat buffets“. Dabei kam ich aber nicht so richtig auf den Geschmack. Haufenweise Essen, amerikanische Vielfresser, die sich wie die Raupe Nimmersatt quer durch alles durchfressen… Es war allemal interessant zu beobachte. Aber einmal mehr komme ich zum Schluss, dass eine gemütliche Esskultur anders sein muss. Trotzdem, der Ausflug war eine Bereicherung und einmal mehr muss ich sagen, dass Oklahoma nicht Niemandsland ist.