Oktoberfest
Deutschland sei dank! Hier in Fort Sill stieg tatsächlich ein Oktoberfest, und zwar vom Freitag bis zum Sonntag. Und es war echt toll! Mit Bierzelt, Livemusik, Polka und importiertem Paulaner Bier! Der Freitagabend machten wir zum Männerabend und genossen bei prächtigem und warmem Herbstwetter das kühle Bier! Die internationalen Studenten sind sehr bemüht, auch von anderen Kulturen zu lernen und diese zu entdecken. So zeigten Kroatien und ich den beiden Herren aus Thailand und Bangladesh ein bisschen von der guten mitteleuropäischen Trinkkultur (ohne Bilder).
Am Samstag besuchten wir das Oktoberfest im Familienrahmen und Lukas genoss das Umherlaufen zwischen Ständen und Bahnen. Und er erhielt sein erstes Abziehbild-Tattoo: eine Schlange auf seinem Unterarm! Er war so stolz, dass er dies immer und immer wieder anschauen musste.
Flute Festival
Am selben Wochenende wie das Oktoberfest wurde das Dorf Medicine Park mit Flötenmusik verzaubert. Das „Flute Festival“ bestand zu einem grossen Teil aus Ständen mit selbst gebauten Flöten aller Art, Kunstwerke, Bilder, usw. Und überall wurde ein bisschen geflötet, sogar auf dem Inseli im Fuss. Es ist aber nicht dasselbe Geflöte, das bei uns zu Hause Gänsehaut gibt (weil es falsch tönt). Hier gibt es Gänsehaut, weil diese Indianerflöten einen ganz weichen Ton von sich geben, und begleitet mit Gitarre tönt das echt stark. Natürlich genossen wir ein gutes Essen im Restaurant „The Old Plantation“ und hörten von der Gartenterrasse den Flötenklängen zu.
Tulsa
Weil der Columbus Day (zu Ehren eines Europäers namens Kolumbus, welcher als erster den Indianern in die Augen sah) in den USA wieder einmal ein Feiertag war, erlaubten wir uns, einen kleinen Ausflug nach Tulsa zu machen. Tulsa ist die zweitgrösste Stadt im Bundesstaat Oklahoma.
Am Sonntag besuchten wir das „Oklahoma Aquarium“, welches viele Fische und weitere Viecher des Meeres und im speziellen aus den Flüssen und Seen von Oklahoma, beherbergt. Bei den Haifischen, läuft man durch einen Glastunnel mitten im Becken, so dass die "herzigen kleinen" Haie um einen herum schwimmen.
Vor dem Aquarium steht ein Metallkrokodil, das unseren Sohn irgendwie verwandelte. Seit er dieses Krokodil gesehen hatte, war er nicht mehr zu halten. Er drehte so dermassen auf, dass er fast nicht mehr zu beruhigen war. Schnell, laut, frech, mit der Zeit zerrt das an den Nerven.
Ansonsten ist er ja ein Goldschatz. Unterdessen singt er das Lied „S’chrücht es Schnäggli“ ganz alleine. Meistens geht es viel länger hinauf als hinab (heisst: „s’Bärgli uf“ wiederholt er gut und gerne sechs Mal, während er „äne weder abe“ meistens nur einmal singt).
Am Abend genossen wir einen gemütlichen Herbstspaziergang am „Arkansas River“, an welchem es auf beiden Seiten des Flusses schöne Spazierwege hat. Überhaupt war der erste Eindruck von Tulsa sehr positiv. Wunderschöne Häuser in grünen Parks, Radwege und Spazierwege; alles Sachen, die in Lawton nicht anzutreffen sind.
Utica Square sei der Platz, um in Spezialgeschäften zu schnuppern –so versprechen es Prospekte und Reiseführer. Wir fahren am Montag hin und schlenderen gemütlich durch dieses Quartier. Die meisten Artikel in diesen Geschäften liegen allerdings über unserer Kreditkartenlimite – was wir vermögen ist ein Frappuccino bei Starbucks. Dieser Stadtteil hat mit den vielen Blumen und Glockenspielen aber einen ganz eigenen Charakter und ist ein Besuch wert.
Anschliessend unternehmen wir nochmals einen Spaziergang am Fluss und studieren amerikanische Güterzüge von einer Fussgänger-Passarelle hinab. Jedesmal, wenn die Lokomotiven unter unseren Füssen vorbeifuhren, hatten wir eine „Diesel-Vergiftung“. Lukas störte es nicht, er hatte Freude, wenn die Lokomotivführer winkten.
Später gingen wir in die „Woodland Hills Mall“, die grösste Shopping-Mall im Bundesstaat Oklahoma. Und ich kann sagen, dass wir so richtig shoppen gingen. Noch nie haben wir mehr eingekauft als in dieser Mall. Ganze 108 Dollar gaben wir aus (wovon 56 Dollar für das sehr feine italienische Nachtessen mit Rotwein im „Olive Garden“ drauf gingen…).
Und das war’s dann auch schon wieder. Auf der Heimfahrt besuchten wir die Pops Bar in Arcadia. In der Bar stehen viele Flaschen mit ganz unterschiedlich farbigem Inhalt. Sieht lustig aus und schmeckt süss (wir tranken Flüssigkeiten in oranger und grüner Farbe; but don’t ask me, what we were drinking in that moment…).
Cedar Lake Jogging Trail
Nun, im Herbst, wenn die Temperaturen auch tagsüber zum Spazieren einladen, gehen wir ab und zu auf den Jogging Trail mit Kind und Kegel, Kinderwagen und Velo-Bypass zum Kinderwagen (den hätten wir schon sehr oft verkaufen können). In der Mitte dieses 3 Meilen Weges liegt ein Kinderspielplatz, den Lukas liebt.
Wahrscheinlich sind es die Tiere mit Federn, auf denen man reiten kann, vielleicht es aber auch die schnellen Rutschbahnen. 2 Meilen läuft er nun selber, das heisst, einen guten Teil rennt er – insbesondere dann, wenn der Spielplatz in Sichtweite kommt. Und zudem muss noch jedem Ferrari, jedem Lastwagen, jedem Betonmischer, jedem Schulbus, jedem anderen Bus, jedem Töff, …, gewunken werden.